Ist dir schon mal aufgefallen, dass Menschen, denen die Argumente in einem Gespräch oder in einer Debatte fehlen, mit einer demonstrativen Empörung reagieren?
Wenn ich das sehe, muss ich immer lachen, weil ich an Louis de Funès denken muss, wo er in einer berühmten Szene: nein! – doch! -oh! , sagt.
Was bezweckt man damit? Man will einschüchtern! Man will den Gesprächspartner an seinem Standpunkt oder sogar Weltbild zweifeln lassen, um das gute Argument zu entkräften. Ich würde sogar sagen, je adäquater und schlagkräftiger ein Argument ist bzw. nicht den Erwartungen entsprechend, eine Reaktion, desto größer ist die Empörung.
Wenn es einmal zur Empörung gekommen ist, kann man in den meisten Fällen, das Gespräch beenden, weil nichts Konstruktives mehr folgt.
Der Punkt ist erreicht, wo dein Gesprächspartner versteht, dass er der anderen Person in diesem Gespräch unterlegener ist. Was danach folgt, kann man ohne eine Wahrsagekugel zu haben, prognostizieren. Der Empörte tut alles dafür, um sein Gegenüber vom hohen Argumentationsniveau runterzuziehen. Das passiert, in dem er/sie persönlich wird, ausschweift, provoziert, von Dingen erzählt, die nichts mit dem Thema zu tun haben.
Man wechselt von einem konstruktiven in einen manipulativen Modus, bei dem es leider keine win-win Lösung gibt. Hier gibt es immer nur einen Gewinner und einen Verlierer und zwei Erschöpfte.
In solchen Gesprächen sind die Menschen am wenigsten an einer Klärung bzw. Erkenntnis interessiert, sondern am Durchboxen ihrer, oft egoistischer, Interessen. Das sieht man aktuell oft in politischen Debatten.
Wie stehst du dazu?
Comments